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Foto galoppierendes Pferd

Beruf .: Tierheilpraktiker

Tierheilpraktiker - rechtliche Bestimmungen

Der Begriff des "Tierheilpraktikers" ist (leider) nicht geschützt.

Die Ausbildungs"schulen" sind private Einrichtungen, die jeder eröffnen kann. Diese Schulen bieten schulinterne Prüfungen, die schulintern gerne als "Diplom" Abschluss bezeichnet werden.

In Deutschland ist der Begriff "Diplom" jedoch geregelt: den Begriff "Diplom" dürfen nur Absolventen von öffentlich anerkannten Hochschulen nutzen. Im Bereich der Tierheilpraktiker / Tiertherapeuten gibt es einen solchen anerkannten Abschluss nicht. Eine Werbung mit "Diplom Tierheilpraktiker / Dipl. Tierheilpraktikerin" oder ähnliches ist daher irreführend. Tierheilpraktikern ist es verboten sich mit einem solchen "Zusatz" zu schmücken.
Für den Patienten-/Tierbesitzer ist diese Situation sehr unbefriedigend, da durch die Verwendung von akademischen Titeln eine Qualifikation vorgetäuscht wird, die nicht vorhanden ist.

Wie erkennt man einen qualifizierten Tier-Therapeuten?
Fragen Sie Ihren Therapeuten nach seiner Ausbildung und seiner Berufserfahrung. Therapeuten, die Heilversprechen in Aussicht stellen, sind eher kritisch zu sehen. Bietet ein Therapeut zu viele Verfahren an, könnte es sein, dass er/sie nicht alle Therapieformen wirklich bis in alle fachlichen "Ecken" durchdrungen hat.

Gesetzliche Regelungen
Der Tierheilpraktiker ist als Berufsbezeichnung (noch) nicht anerkannt, dennoch unterliegen Tiertherapeuten/Tierheilpraktiker selbstverständlich gesetzlichen Regelungen.
Auf der Seite der Kooperation deutscher Tierheilpraktiker finden Sie eine Aufstellung dieser gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Ausübung der Tierheilpraktiker-Tätigkeit.

Berufsverbände
Berufsverbände setzen sich seit Jahren für die staatliche Anerkennung und damit auch für eine überprüfbare, neutrale Berufs-Abschluss-Prüfung ein.

Einen ersten Schritt in diese Richtung sind die Berufsverbände gegangen, die sich in Rahmen der Kooperation deutscher Tierheilpraktiker-Verbände zusammen geschlossen haben.

Therapeuten, die Mitglieder in einem der Mitgliedsverbände der Kooperation sind, haben eine schul-unabhängige Prüfung vor einem neutralen Prüfungsausschuss abgelegt. Somit haben diese Tiertherapeuten Wissen aus folgendenden Bereichen nachgewiesen: Anatomie, Physiologie, Pathologie, Therapieverfahren und Recht sowohl im Rahmen einer schriftlichen, mündlichen als auch praktischen Prüfung + Facharbeit.
(siehe Prüfungsrichtlinien THP bei der Kooperation)

Natürlich entscheidet - wie in allen anderen Berufen auch - die Bereitschaft zur Fortbildung und der persönliche Einsatz eines jeden Einzelnen über die Kenntnisse und Fähigkeiten im ausgeübten Beruf. Und gerade im therapeutischen Umfeld spielt natürlich auch die Sympathie zwischen Tierbesitzer und Tiertherapeut eine gewisse Rolle.

Mitgliedschaft in einem Berufsverband
Warum organisieren sich Tiertherapeuten z.B. beim Verband der freien Tierheilpraktiker ?

  • die Arbeit eines Berufsverbandes ist Interessenvertretung seiner Mitglieder / seines Berufstandes: Gerade als Mitglied einer staatlich nicht anerkannten Berufsgruppe ist eine Vertretung gegenüber Ansprechpartnern z.B. von Seiten der Tierärzte-Kammer oder öffentlichen Stellen wichtig.

    Da es anderen Interessenvertretern nicht zuzumuten ist, sich mit mehreren Stellen in Verbindung zu setzen, muss es eine übergeordnete, gemeinsame Vertretung geben, die kompetente Ansprechpartner zur externen Kommunikation stellt.
  • Wie jeder andere Berufsverband / jede Kammer informiert ein THP-Verband seine Mitglieder z.B. über gesetzliche Änderungen und gibt wichtige Informationen zur täglichen Arbeit. Der Berufsverband bietet auch Fortbildungsveranstaltungen z.B. die seit 1998 bekannten Tierheilpraktiker-Tage der Kooperation deutscher Tierheilpraktikerverbände.
  • Innerhalb einer Berufsgruppe sollte es meiner Meinung nach Qualitätsmerkmale bei der Abnahme einer Prüfung geben. In jedem Handwerksberuf wird z.B. durch die IHK ein einheitlicher Qualitätsstandard bei den Abschlussprüfungen festlegt und überwacht.
    Es wäre schön, wenn es bei den Tierheilpraktikern / Tiertherapeuten auch eine übergeordnete Instanz geben würde, durch deren Prüfung eine gemeinsame und vergleichbare Basis nachweisbar wäre.

    Jeder Tiertherapeut muss grundsätzlich Grundlagen eines veterinärmedizinischen Studiums beherrschen. Daher sind Schulen / Fortbildungen, die u.a. mit Dozenten aus den Veterinärmedizinischen Fakultäten zusammenarbeiten für denjenigen interessant, der sich auf die lange Ausbildung zum THP einlässt. Um entsprechende Fachliteratur lesen und verstehen zu können, ist es auch unerlässlich entsprechendes Fachvokabular zu beherrschen.

    Egal was einzelne Schulen als Werbebotschaft verbreiten: Tierheilpraktiker wird man NICHT in 2 Jahren. Ein Zeitraum von 6 Jahren sollten Interessenten für die notwendigen umfangreichen Fortbildungen und Praktika einplanen.
  • Mitglieder in einem der Kooperation angeschlossenenen Berufsverbände sind Tiertherapeuten mit einer vom Berufsverband anerkannten Prüfung.
    Natürlich bedeutet es nicht zwangsläufig, dass Tiertherapeuten, die keinem Berufsverband angehören, weniger Qualifikation besitzen!

    Jedoch ist es für den Tierbesitzer  bei der Auswahl  eines Therapeuten schon einmal beruhigend zu wissen, dass ein Therapeut, der Mitglied in einem der Kooperation angehörigen Berufsverband ist, zumindest Basiswissen im Rahmen einer Prüfung nachgewiesen hat.
  • Ich persönlich begrüße die Tatsache, dass sich im Rahmen der Kooperation die unterschiedlichen Interessen der Tier-Therapeuten, die keine Tierärzte sind, bündeln. Nur gemeinsam kann eine Berufsgruppe ernst genommen werden.
  • Zusammenarbeit ist in der Regel der Gewinn für Pferd / Tier und Mensch:

    Das Pferd / wie auch jedes andere Tier profitiert von der gemeinsamen Arbeit von Tierarzt, THP, Physiotherapeut, Hufschmied, Trainer/Reiter und Besitzer.
  • Natürlich sind die Berufsverbände auch Ansprechpartner für die Tierbesitzer: Sie können einen Therapeuten in Ihre Nähe z.B. bei der Kooperation deutscher Tierheilpraktiker-Verbände erfragen.
    Bei den Mitglieder-Verbänden z.B. dem Berufsverband "Verband freier Tierheilpraktiker e.V." finden Sie auch umfangreiche Online-Therapeuten-Listen oder Sie fragen direkt beim Verband nach geeigneten Tierheilpraktikern.