Shodan - 1999 mit 3 Jahren - noch kein Verdacht auf Krankheiten  Shodan - 2002 Muskel - Symptome vorhanden  Shodan - Oktober 2008 - leistungsbereit auch unter dem Sattel
 
   

Tier-Naturheil-Therapie für Pferde und Hunde .: Simone Förster-Schüring .: Mitglied im Verband freier Tierheilpraktiker e.V.

 
             
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Thema des Monats .: Tier-Naturheil-Therapie für Pferde und Hunde

Thema des Monats - Januar 2006 - zur Themenübersicht
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» Erfahrungsbericht Fütterung/Training bei chronischer ER


Erfahrungsbericht
 

Hier zeigt sich deutlich, dass keine Heilmethode wirklich dauerhaft zum Erfolg führen kann, wenn die zugrundeliegende Ursache nicht gefunden wird.

Mein Araber/Tersker Mix, von der Optik immer als Quarter-Mix eingestuft (leicht überbaut, sehr kräftig gebaut, absolut leichtfuttrig) war arabertypisch eher spätreif und wurde daher erst 4-jährig ganz behutsam angeritten.

5-jährig wurde die Reit-Belastung langsam erhöht als sich plötzlich lumbago-ähnliche Symptome einstellten.
Die Muskelwerte (CK und AST) im Blutbild waren nur leicht erhöht, der Kalzium-Wert war deutlich erhöht.

3 Jahre sollten nun folgen, in denen unzählige Untersuchungen zu keinem greifbaren Befund führten. Röntgenbilder / Ultraschall etc. zeigten keinerlei Probleme.

Symptome:
heftige Muskelverspannungen, die sich durch Bewegung verschlechterten
hinzu kamen einige Hufgeschwüre, von Zeit zu Zeit angelaufene Beine und der Eindruck, dass der Wallach insgesamt leicht aufgequollen (viel zu schwabbelig für das geringe Futter) war.

Lediglich die Akupunktur-Diagnostik zeigte erhebliche Störungen.
Akupunktur-Behandlungen, homöopathische Mittel und Phytho-Therapie zeigten immer (kurzfristige) Erfolge, die aber durch wiederkehrende Rückfälle immer wieder zunichte gemacht wurden.

Ratlosigkeit machte sich breit.
Muskulatur ist grundsätzlich ein Gewebe, dass gut trainierbar ist. So versuchten wir es immer wieder mit langsam gesteigerten Training. Mittlerweile wollte der Wallach sich aber selbst auf der Weide / im Paddock nicht mehr von sich aus gerne bewegen.
Bewegung erzeugte scheinbar Schmerzen!

Da die Behandlungen etc. immer wieder Erfolge zeigten, war der Organismus grundsätzlich in der Lage zu reagieren.
Wo war der Auslöser?

Fütterung zum damaligen Zeitpunkt:

Winter: Heu und Stroh – 300 g Kraftfutter (ganzen Hafer ab und an ergänzt mit Struktur Energeticum St. Hippolyth) + wechselndes Mineralfutter (Ursonne Dr. Schaette / Kräuterwiese) + ab und an Möhren

Sommer: Gras (Portionsweide 24 Stunden offen) mit Heu ergänzt – ca. 200 g Kraftfutter und Mineralfutter

Im Mai 2004 stellte mein Wallach fast gänzlich die Bewegung ein, er weigerte sich - selbst auf der Weide - sich freiwillig etewas schneller zu bewegen.

Folgende sichtbare Veränderungen in der Rückenmuskulatur wurden erkennbar: sichtbare "Knubbel" in der Muskulatur (NICHT in der Haut) - warm - entzündet - schmerzhaft: siehe Bildergalerie - chronische Muskelverspannungen

   
Futtermittelumstellung
empfohlene Fütterung bei PSSM
 

Im Mai 2004 erfuhr ich, dass das einzige Vollgeschwister zu meinem Wallach ebenfalls "merkwürdige" Rittigkeitsprobleme zeigte. Die Suche nach "angeborenen / genetisch bedingten Muskelerkrankungen" führte mich zum Stichwort PSSM.

Ohne Muskelbiopsie testete ich die Futter-Umstellung.

Heu (Stroh stark vermindert)
wenig Grascobs
Vitamin E (ohne Selen)
Mineralfutter
Leinöl

Von Tag zu Tag wachte mein Pferd auf. Die Augen begannen zu leuchten, die Bewegungsfreude kam wieder.

Der Stoffwechsel wurde mit homöopathischen Mitteln bzw. mit Phytotherapie unterstützt.
Der Wallach pinkelte auffallend viel, er schien dünner zu werden... vorne links zeigte sich ein Hufgeschwür.

Fast 4 Monate nach der Futterumstellung plötzlich - nach einem Abend, an dem der Wallach besonders viel herumgetobt hatte - reheähnliche Symptome.

Mein Wallach war auf allen 4 Beinen hochgradig lahm!

Mit unterschiedlichen naturheilkundlichen Mitteln wurde der Stoffwechsel "angeregt".
Als Mineralzusatz wechselte ich zu HufVital. (Obwohl Getreide und Melasse enthalten sind, hatten die enthaltenden Aminosäuren und die weiteren Inhaltsstoffe eine sehr positive Wirkung auf den Stoffwechsel).

14 Tage später zeigte sich ein Hufgeschwür vorne rechts.
4 Tage später platzten an den restlichen Beinen - jeweils an einer Stelle - der Kronsaum auf und eine weisse Flüssigkeit suppte heraus.

Seitdem läuft mein Pferd!

Seit April 2005 wird er nun mit steigender Belastung geritten. Auch Transporte (=Stress) habe ich angetestet. Auch Reitkurse in bekannter Umgebung brachten keine Verspannungs-Symptome mehr..

Bei entsprechendem Management scheinen keine Einschränkungen beim Reiten solcher Pferde beobachtbar zu sein.

Lt. Forschung sollen Araber eher nicht zu den PSSM-Kandidaten gehören, bei meinem Wallach (optisch zwar auch kein typischer Araber) ähneln die Symptome stärker denen von PSSM als von RER.

Fütterung(sversuche)
Heu (minimal Stroh) und Portionsweide im Sommer
Grascobs
Öl (wechselnd Leinöl, Distelöl, Sojaöl – in wechselnder Menge)
6 Monate HufVital
danach Versuche mit dem Aminosäure-Zusatz Sanabol von Atcom
danach mehrere Monate SeniorVital

(häufige Blutkontrollen)

Test
Fütterungsversuche mit Golden Horse Muscle Protect I
Auf das Mineralfutter reagierte mein Wallach mit allergischen Hautreaktionen. So testete ich Muscle Protect mit unterschiedlichen Mineralfutterbeigaben.
Mein Wallach zeigte deutliche Verbesserungen mit folgender Futterration:

neben gutem Heu / im Sommer Gras (Portionsweide)
100 g Grascobs von der Kräuterwiese Wichert
60 g HufVital
50 g Golden Horse Muscle Protect I

Nach einiger Zeit (März 2006) zeigte sich wiederum ein Hufgeschwür (hinten links - (aus TCM-Sicht in "Verlängerung" des Gan (Leber)-Meridians))

Dann hatte ich das Gefühl, dass mein Wallach keine weiteren Verbesserungen mehr zeigte. Es "stockte" .....

Auch im Kundenkreis hat sich eins immer wieder bestätigt:
Keine "funktionierende" Fütterung umstellen!
Aber wenn es "hakt" und man findet keinen richtigen Ansatz, dann lohnt ein Test mit einer Futterumstellung.

Seit Mitte 2006 frisst Shodan (mit Begeisterung) die ERS-Pellets von Dodson&Horrell. Endlich habe ich ein belastbares Pferd, der sich arabertypisch gerne und viel bewegt und nun ernsthaft Kondition aufbaut.

Seit Mai 2004 bekommt Shodan kein "normales" Getreide-Kraftfutter (wirklich KEIN Getreide mehr!) - kein Leckerli mit Getreidebestandteilen etc.
HufVital (sehr geringe Dosierung 70 gr täglich) füttere ich immer wieder kurweise hinzu. (AllergoVital wird von Shodan nicht gefressen.)

Im August 2007 zeigte Shodan Konditionsverluste. Nachdem wir nun 10 Monate in Süddeutschland sind, scheinen aufgrund der veränderten Boden- und Klimaverhältnisse Gras und Heu + ERS-PELLETS nicht mehr die optimale alleinige Futterkombi zu sein.

Vorsicht mit (ständigen) Fütterungsversuchen bei einem PSSM-Pferd. - Nach 4 Monaten stellt sich der Stoffwechsel erst um - erst dann können Rückschlüsse gezogen werden.

Das boomende Spezial-Futterangebot verlockt natürlich zum Testen .....
Egal was die Hersteller sagen, für meinen Wallach hat sich eindeutig herausgestellt: Melasse führt zur Verschlechterung der Symptome (dunkler Harn, Zunahme der Verspannungen etc.)
Equigard von St. Hippolyth ist für meinen Wallach keine Möglichkeit - auch nicht bei einer minimalen Menge der Zufütterung (300 gr).
Vito von Marstall war ca. 8 Monate bei täglicher Zufütterung von 300 gr eine Alternative. Danach war der Augenbereich bei meinem Araber immer etwas "angeschwollen" - scheinbar war auch hier eine Stoffwechselbelastung für ihn gegeben.

2 Fertigfuttermittel haben sich für mein Pferd als sehr positiv herausgestellt: Eggersmann ReVital Cubes für Pferde und ERS-Pellets von Dodson & Horrell

Nach wie vor ist gutes Heu das Wichtigste in der Fütterung. Wenig Weide - aber viel Auslauf - viel Bewegung.

Als Ergänzung:
Akupunkturbehandlungen zur Muskelentspannung, Homöopathiebehandlungen nach miasmatischen Gesichtspunkten (Behandlung chronischer Erkrankungen).

Abwechselnde (KEINE gleichzeitige Verfütterung!) Unterstützung mit folgenden Ergänzungsfuttermitteln: HufVital (70g Tagesdosis), bei entsprechend hoher Trainingsbeanspruchung auch mal Champion Vital (70 gr. Tagesdosis), Mineralstoffvital für Tiere von Plantatrakt, zur Stoffwechselunterstützung HorseVital von cdVet.

Lysin scheint sich deutlich als positive Unterstützung herauszustellen. ( bekannt zur Unterstützung bei Borreliose)
Wahrscheinlich unterstützt deshalb die kurmäßige Verfütterung von Sanabol (20gr Tagesdosis) meinen Wallach.

ALLKRAFT-Leinsamgranulat gebe ich als einzige Komponente über längere Zeiträume mit ins Futter. (Stichwort: OMEGA-3 Fettsäuren + Schutz der Magen-Darmschleimhäute)

Ich verfüttere "Kraftfutterersatz" und Zusätze im gr-Bereich! - Geplant sind in 2009 Distanzritte und ein deutlich erhöhtes Training. Da wird sich zeigen, wieviel Zufutter Shodan benötigt. Da werde ich dann langsam steigern, sobald die Trainings- bzw. Wettkampfbelastung deutlich zunimmt.


Fazit:
Für mein Pferd war die Futterumstellung die Lösung für ein "normales" symptomfreies Leben.
Dennoch wird wahrscheinlich immer mal wieder eine Umstellung notwendig, wenn sich Trainingsumfang bzw. wie in 2006 ein Stallwechsel mit Klimawechsel (von NRW nach Süddeutschland) ergibt.

Auffällig ist, dass nach der "Beseitigung" des Hauptproblems (stärkehaltige Fütterung) - sprich seit der Fütterungsumstellung (Mai 2004) - naturheilkundliche Behandlungen auch wieder langanhaltende Erfolge zeigen und nicht nur temporär für wenige Tage Verbesserungen erzielen.

Greift eine Therapie auch nach längerer Zeit nicht, dann hat man entweder den richtigen Therapieansatz oder den Auslöser noch nicht gefunden:
Dann gilt es weiter zu suchen!

Die mehrjährige (oft nervenaufreibende) Suche nach der Ursache und die nachfolgende Futterumstellung (bei der ich anfangs auch sehr skeptisch war) haben sich bei meinem Pferd sehr gelohnt.
4 Jahre nach der Futterumstellung habe ich jetzt ein "normales" Pferd, welches ich zwar lebenslang besonders füttern muss, aber sich nun "normal" bewegt und verhält. Trotz seiner langjährigen Probleme ist er nach wie vor ein anhänglicher Wallach, der absolut klar im Kopf geblieben ist.

 
   
   
     
     
         
     
                     
      © Tier-Naturheil-Therapie
Simone Förster-Schüring · Tierheilpraktiker · Tierheilpraxis Ehrenkirchen Nähe Freiburg im Breisgau · Tel: +49-7633-4061752